Hilfe erreicht die KinderarbeiterInnen vor allem durch NGOs, von denen manche auch von staatlicher Seiten finanzielle Unterstützung erhalten. Eine von ihnen, die Vereinigung zum Schutz der Kinderrechte im Iran, hat bereits 2003 damit begonnen, Kindern zur Seite zu stehen, die sonst keine Unterstützung erhalten. So werden KinderarbeiterInnen, die nicht zur Schule gehen, alphabetisiert, medizinisch und psychologisch versorgt und ernährt.

Ähnliches leistet die Wohlfahrtsorganisation Sazman Behzisti. Laut ihrem Leiter Anushirvan Mohseni-Bandpey hatte die Organisation im Januar 2017 etwa 2.640 verwaiste Kinderarbeiter in ihre Unterkünfte aufgenommen. Sazman Behzisti wolle finanzielle Mittel aufbringen, um diesen Kindern Bildung zu ermöglichen, erklärte Mohseni-Bandpey Anfang des Jahres gegenüber iranischen Medien. 2017 würden 18 NGOs mit insgesamt etwa einer Million Euro von staatlicher Seite unterstützt – immerhin eine Verdoppelung der Summe aus den vergangenen Jahren, so ein Sprecher der Wohlfahrtorganisation Omure Ejtemayie Behzisti gegenüber der Nachrichtenagentur ISNA.

Die Unterstützung iranischer KinderarbeiterInnen erfolge nicht nur durch Wohlfahrtsorganisationen, erklärte Fatemeh Ghassemzadeh, die für das iranische Gesundheitsministerium arbeitet, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur IRNA im Juli 2016: „Es gibt viele Menschen, die sich ehrenamtlich um die arbeitenden Kinder kümmern. Und teilweise werden sogar auch ihre Familien unterstützt.“
Dass dem Leid der KinderarbeiterInnen zunehmend öffentliche Beachtung geschenkt wird, ist aktuell auch im Wahlkampf um die iranische Präsidentschaft zu spüren. So hat einer der Bewerber um die Kandidaturen, der jedoch nicht zur Wahl zugelassen wurde, Alireza Zakani, die Regierung von Hassan Rouhani für die hohe Zahl arbeitender Kinder verantwortlich gemacht. Ob Rouhani oder sein möglicher Nachfolger es schaffen werden, das Problem zu beseitigen, bleibt jedoch abzuwarten.
 NAHID FALLAHI
Übertragen aus dem Persischen: JASHAR ERFANIAN